Freitag, 29. April 2011

Gringa in Costa Rica

Okay. Um am Anfang erstmal alle zu schocken, fange ich mit einem Video an:



Jaa :) Das bin ich. Ein Wasserfall-Felsen der mindestens 10m hoch war.. Mein Herz ist fast gestorben, aber das Gefühl danach ist einfach unbeschreiblich. Man springt und fliegt und hat die Aufregung seines Lebens. Einfach Wahnsinn! Aber das war ja jetzt völlig aus dem Zusammenhang gerissen und gar nicht der Anfang des Trips.

Ich bin letzten Dienstag (19.April) in San Jose angekommen und nachdem ich meine amerikanischen Dollar in costarikanische Colones umgetauscht habe sind wir zu Matze nach Hause gegangen. In San Jose habe ich mich schon gleich wie ein Ausländer gefühlt, da man als weißer Mensch schon ziemlich auffällt. Unangenehm war das manchmal und ich habe gelernt, dass Amerikaner dort Gringos genannt werden. Gringo männlich. Gringa weiblich. Und ich muss wohl ausgesehen haben, wie die typischste Gringa! Dienstag haben wir dann nicht mehr viel gemacht, außer ein bisschen San Jose erkundet und seine Arbeitsstätten besichtigt. Interessant zu sehen und auch schockierend in welche anderen Verhältnissen sich das einfach abspielt als bei mir.
Regenwald
Aber Mittwoch ging dann die große Weltreise los. Mit dem Bus für umgerechnet $2 ging es 4h quer durchs Land bis wir in Monteverde angekommen sind. Dort gegen mittag angekommen haben wir uns gleich auf in den Regenwald gemacht um dort rumzuwandern. Wir sind eine Runde gelaufen die 4.5km lang ist und 3h zu wandern gedauert hat. 3h mit lauter Grün vor den Augen, Wurzeln, Abhänge und Bergen auf dem Weg. Anstrengend aber wirklich toll wars. Gleich auf dem ersten Kilometer ist uns eine riesen Vogelspinne über den Weg gelaufen, die ehrlich gigantisch war. Ich habe mich zu Tode erschrocken und hatte 2h später noch Angst was wohl passiert wäre, wenn wir sie nicht sofort gesehen hätten und drauf gelatscht wären.. Besser nicht weiterdenken.
auf dem Blätterdach
Wieder zurück aus dem Regenwald haben wir uns noch auf die Suche eines berühmten alten Baumes gemacht, der nach einheimischer Beschreibung von innen hohl, bekletterbar und bestimmt 20m hoch sein sollte! Aber auch schwer zu finden. Also auf gings Suchen.. Ein paar Canadier und Franzosen hatten das gleiche Ziel und so haben wir ihn nach vllt 45min. gefunden und er wurde wirklich allen Beschreibungen gerecht. Das war atemberaubend. Ein Baum von innen hohl und so verstrickt verwachsen, dass man ihn leicht beklettern konnte. Von innen. Wie eine Röhre. Und oben gab es ein Loch aus dem man wieder rauskam und sich quasi wie der König persönlich gefühlt hat, da man auf dem Blätterdach saß und den Wald betrachten konnte. Ein wahnsinns Gefühl. (Ich merke jetzt schon, der ganze Bericht wird von Wahnsinss-Gefühlen geprägt sein, aber ich weiß mich wirklich nicht anders auszudrücken!) Mit diesem Erlebnis ging der erste Monteverde-Tag zu Ende. Donnerstag in aller früh wurde wir abgeholt zu ein Canopy-Tour durch den Regenwald. Eine Tour von Station zu Station, an der man an einem Seil hängt und durch den Regenwald fliegt. Das war wahnsinnig toll.
so ging es ab durch den Regenwald..
Das Gefühl zu fliegen, dabei nur von einem einzigen Seil gehalten zu werden und Geschwindigkeiten zuerreichen, bei denen der Wind dir Tränen in die Augen treibt, hat uns unseren Atem anhalten lassen. Unbeschreiblich toll! Wir haben auch eine Tour gebucht, bei der es zum Schluss noch einen ein Kilometer langen Superman-Flug gab. Beine hoch, Arme ausgebreitet, ging es nur am Bauch gehalten ist man einen Kilometer über ein Tal geschossen und konnte seinen eigenen Schatten unten auf dem Boden wie ein Vogel so klein betrachten.
Nach dieser Erfahrung ging unsere Reise weiter nach La Fortuna. Die Fahrt dorthin, obwohl sie von der Strecke her gar nicht so lang ist, hat ewig gedauert, da das Straßensystem noch nicht so wirklich ausgereift ist in Costa Rica. Schotter-Sträßchen, ein kleiner Hike durchs Feld und eine Bootstour waren inklusive der Busfahrt dorthin. Wir kamen erst abends dort an und haben dementsprechend auch nichts mehr unternommen an dem Tag. Freitag morgen haben wir uns allerdings den Wecker auf 7am gestellt um aufzuspringen, in den Bikini zu hüpfen und zu einem Flussfelsen zu laufen, bei dem ein riesen Seil von einem Baum baumelt und man sich vom Felsen aus ins Wasser schwingen lassen kann. Nachdem ich Matze ein paar mal machen lassen habe, habe auch ich mich getraut und bin runtergeschwungen wie Tarzan. Wow :)
Nach einem Müsli-Frühstück danach haben wir uns Fahrräder gemietet um zu den 'heißen Quellen' zu fahren. Eine Quelle, aus der das Wasser aufgewärmt vom nebenliegenden Vulkan so heiß rauskommt, dass man es fast schon Dampfbad nennen kann. Irre Gefühl dort reinzusteigen und sich die Füße zu verbrennen.
heiße Quellen
Die Fahrradtour dorthin waren 12km. Hätten wir das vorher gewusst wären wir glaube ich nicht gefahren! :D Gestorben sind wir in der prallen Sonne bei 30°C, als wir 2h den Berg hochgekrakselt sind. Hinzus ging es nämlich nur Bergauf, dafür hatten wir auf dem Rückweg dann eine schöne Abfahrt und es hat anstatt 2h von der Hinfahrt nur 35min. gedauert. Einen kleinen Stop haben wir noch eingelegt um den Vulkan zu betrachten, der ein bisschen geraucht hat und weswegen alle sehr aufgeregt waren! Seit 6 Monaten ist er inaktiv und als wir da waren hat er wieder angefangen zu rauchen. Wahnsinnig war das. Ich habe nun also einen echten Vulkan gesehen, der sich auch noch geregt hat. Toll! :)
Vulkan

Eine weitere Nacht in La Fortuna ging es am Samstag dann nochmal zurück nach San Jose um Kraft zu tanken für die nächste 6h Fahrt am Sonntagmorgen um 6.30am nach Montezuma. Ein idyllisches Dörfchen an der Westküste von Costa Rica, indem du Hängematten direkt am Strand, aufgespannt zwischen zwei Palmen für die Nach nehmen kannst. Der Strand war der Wahnsinn dort unten. Naturbelassen, nicht viel Tourismus und unbeschreiblich schön. Angekommen, sind wir erstmal den ganzen Strand erkunden gegangen und haben neben Felsen, Stein und Sandstrand tausend Millionen Krebse gesehen, die sich ihren Weg freigewuselt haben. Für die Nacht hatten wir ein Zimmer, direkt am Strand gelegen, bei dem das Meeresrauschen inklusive war. Ich hätte nicht gedacht, dass das soo laut sein kann. So wirklich erholsam war der Schlaf nicht, aber trotzdem eine schöne Erfahrung mit Meeresrauschen einzuschlafen und aufzuwachen. Ostermontag ging es los zu den berühmten Wasserfällen von Montezuma.

Matzes Jump
Man musste bestimmt 30min. am Fluss langhiken bis man zum ersten gekommen ist. Unten am Fußende des Wasserfalls, war es herrlich zu baden und dort haben wir die erste Pause eingelegt. Weiter ging es aber dann den Berg hoch durch die Natur zum zweiten Wasserfall, von dem ihr oben das Video seht wie ich runtergesprungen bin. Krass war das! Dort haben wir uns auch noch ein bisschen aufgehalten und die Sonne genossen um dann 30min. wieder zurück zu hiken.

Kurzentschlossen haben wir dann noch einen Bus am Mittag weiter nach Santa Teresa genommen, um uns dort nochmal einen schönen Sonnenuntergang und einen letzten Strandtag zu gönnen, bevor es Dienstag mittag wieder 6h mit Bus und Fähre zurück nach San Jose ging. Santa Teresa war eine Surfer-Örtchen, was das Flair gleich unbeschreiblich schön gemacht hat. Die ganze Atmosphäre war locker, man hat vereinzelt Surfer am Strand gesehen und sonst war alles leer. Man konnte Strand und Palmen genießen so weit das Auge gereicht hat. Das war ein wunderbarer Abschluss-Tag, bevor es für mich am Mittwoch den 27.April wieder zurück in die zweiten Heimat Cincinnati ging!
Santa Teresa

Bei der Heimreise ging nicht alles so schön Rund wie gedacht, aber ich bin gerade zu müde, die ganze Geschichte noch zu erzählen. Ich habe in Atlanta meinen Anschlussflug nach Cinci verpasst und musste im Endeffekt eine Nacht noch dort bleiben um am nächsten morgen den nächsten Flug zu nehmen. Glücklicherweise hat Kelly (Jens Schwester) mich verheultes Häufchen Elend am Abend dort noch abgeholt und mich wieder aufgepäppelt für den nächsten Tag, da ich nervlich echt total am Ende war!

Jetzt kann ich allerdings diesen Bericht von unserem Küchentisch hier schreiben und wieder lächeln, nach einer turbulenten Reise und einem bezaubernden Urlaub. :)

3 Kommentare:

  1. Leni! Esklingt unglaublich toll! Wahnsinn wie viel du erlebt hast ;) Und mein Favorit nach deinem Sprung ist das Vulkanbild! Wirklich geil! <3

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  2. Now it's my turn :P wow! WOW! WOW! WOW!
    Lena, wirklich Wahnsinn! :) Und das Vulkan Bild ist wirklich wunderbar.

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